1973 in der Nähe von Zürich geboren, habe ich schon als Kind viele Jahre im Ausland verbracht und die grosse kulinarische Vielfalt, die unsere Welt zu bieten hat, kennengelernt. Die orientalischen, asiatische und vor allem die japanische Küche hatte es mir angetan. Nicht nur die Geschmäcker aber auch die Farbenvielfalt und die Kunst des Anrichtens heben sich von unserer Art des Kochens ab. Zu Hause wurde immer selber gekocht, oft auch sehr aufwendig, haben meine Eltern schicke Dinnereinladungen doch sehr genossen. Sogar mein Vater war in unserer Auslandszeit in einem Men’s Cooking Club aktiv tätig.
Ein grosser Nachteil jedoch gab es in meinem Speiseplan: das Aromat. Wer kennt es nicht? Überallhin hat es mich auf dieser Welt begleitet. Bis ich irgendwann in einem Gespräch mit der Freundin meiner Mutter darauf aufmerksam gemacht wurde, wie viele Zusatzstoffe es in fast allen Produkten aus dem Supermarkt hat. Bei ihr hatte man nämlich eine Zusatzstoffallergie festgestellt und seither nahm sie fast 20 Kilo ab und sah vor allem wieder gesund aus! Von da an stand ich teilweise stundenlang im Supermarkt und habe mir die Etiketten mit den Inhaltsstoffen angeschaut. Ich war gelinde gesagt schockiert, was die Industrie unserem Essen zufügt, was nichts mehr mit Nahrung zu tun hat. Das ach so geliebte Aromat, mit Mononatriumglutamat (macht süchtig, wirklich!) versehen, war das schwierigste was ich als erstes aufgab. Genau da begann meine Reise zu einer anderen Ernährungsweise. Das war vor gut 15 Jahren.
Meine Hauptinspiration war meine Freundin, mit der ich während meiner frühen 20iger Jahren im Ausland lebte. Als Kanadierin auf einer klassischen SAD (Standard American Diet), war meine Spaghetti Bolognese mit Salat das gesündeste Essen was sie sich einmal im Monat antat. Als sie aber mit ständiger Müdigkeit zu kämpfen hatte und ihren kleinen Kindern nicht mehr hinterher kam, hat sie sich schlau gemacht. Vor ca. 11 Jahren (ich lebte wieder in der Schweiz), hat sie mir im Sommer einen grünen Drink gemacht, den man Grüner Smoothie nennt und gleichzeitig von Victoria Boutenko geredet. Ich dachte mir, so was kriege ich NIE runter. Ich hab’s getrunken und als nicht mal übel empfunden (wohl bemerkt, ich glaube wir hatten einen Pürierstab benutzt)! So haben wir über den Sommer regelmässig diese grünen Drinks gemacht und als sie weg war, habe ich die Drinks richtig vermisst! Kurze Zeit später waren sie ein Teil meiner Grundnahrung.
So ging die Reise weiter, als nächstes kam die Rohkost, der Kombucha, fermentieren usw. Sie hatte die Idee und ich setzte sie um und machte sie Alltagstauglich. Gleichzeitig gönnte ich mir aber immer noch Fleisch von guter Bioqualität und Käse. Die meisten anderen Milchprodukte liess aber ich schon lange von meinen Speiseplan weg, da die Milch in meinen frühmorgendlichen Latte meinen Magen zu einem Zirkusakt ausarten liess.
Erst das Buch „Crazy Sexy Diet“ von Kris Carr mit vielen gesundheitlichen Aspekten und Hintergründen, hat mich dazu bewogen, tierische Produkte weitgehend komplett aus meinem Speiseplan zu streichen.
Heute geht es mir körperlich wie auch psychisch einwandfrei. Erkältungen und Grippen kenne ich nur im Anflug. Ich stehe am morgen problemlos auf, mache die Kinder für die Schule fertig, gehe zur Arbeit und studiere nebenher noch auf einen Bachelor in Kriminologie. Den Winterblues kenne ich seit Jahren nicht mehr.
Auch der Leistungssport ist seit meinem 13 Lebensjahr ein wichtiger Teil in meinem Leben. Mit einer rein pflanzenbasierten Ernährungsweise erlebe ich in keinster Weise einen Nachteil. Im Gegenteil, ich fühle mich besser, im Wissen dass ich keine chemischen Elektrolyte, Schnellenergiespender und hoch-glykemische Kohlenhydrate meinem Körper zufüge um kurzfristige Leistung und Regenerierung zu unterstützen.
Nicht zuletzt befasse ich mich mit der Gesundheit des Menschen und was uns krank macht. Ich hatte gleich nach der Matur 1.5 Jahre Medizin studiert bevor ich wegen den Folgen eines Unfalls aufhören musste. Ich bin der festen Überzeugung, was durch etliche peer reviewed Studien unterstützt wird, dass wir einen Grossteil von Krankheiten mit einer gesunden, pflanzenbasierten Ernährung verhindern wenn nicht sogar stoppen können. Dazu gehört die Überwindung es zu versuchen und umzustellen. Wie Boris Lauser (Rohkost Gourmetkoch) aus eigener Erfahrung sagen kann, „der Mensch gewöhnt sich an alles, man muss sich nur überwinden und es probieren“. Ich kann diese Erfahrung mehr als nur bestätigen. Als ehemaliger, leidenschaftlicher Fleischesser spüre ich heute keinerlei verlangen mehr danach. Noch viel weniger nach Milchprodukten.
Der letzte wichtige Aspekt, der mich zu einer Umstellung bewogen hat, ist die Nachhaltigkeit. Hier gibt es sehr viel wichtige Anliegen, davon ist die Klimaerwärmung das eine (es wird ein Vielfaches mehr an CO2 bei einer Ernährung ausgestossen die tierische Produkte beinhaltet) und das andere die Problematik der Welternährung (bei einer Umstellung auf Hauptsächlich pflanzliche Ernährung kann die Produktion von Tiernahrung zur Ernährung der Menschen direkt als Nahrung für Menschen benutzt werden). Nicht zuletzt möchte ich anmerken, dass die Fleisch- und Milchproduktion wohl nur in der Schweiz und wenig anderen Ländern so „tiergerecht“ ist wie wir sie erleben. Die Mehrheit der Produktion tierischer Nahrung wird unter katastrophalen Bedingungen produziert (siehe auch der Film Food Inc). Also denke ich, dass als Privilegierte die Möglichkeit haben mit gutem Vorbild für unsere Menschen voran zu gehen und zeigen, es geht auch mit sehr wenig oder gar keinem Verzehr von tierischen Produkten.
Zuletzt noch aus dem Nähkästchen geplaudert für die Ladies (vielleicht auch nicht ganz uninteressant für die Herren): Jegliche, wenn auch noch so Bio, tierische Produkte beinhalten tiereigene Hormone. Versucht mal 3 Monate alle tierischen Produkte wegzulassen – und dann beobachtet wie es eurem monatlich, hormonell bedingtem Zustand geht. Ich kann nur soviel dazu sagen… Yiha!
Mit Erfolg habe ich im September 2017 die Ausbildung zum Plant Based Cooking Professional erfolgreich mit Auszeichnung bestanden!
Ich freue mich einige von Euch kennen zu lernen, ob per Email oder auch an unseren Workshops, bis dann hoffe ich, dass ich Euch vielleicht den einen oder anderen Gedankenanstoss geben konnte.
Michelle